Auf Reise | Indonesien

Lombok- ganz anders als erwartet

26. August 2017
Sonnenuntergang

Heute sind wir bei 53 Tagen Weltreise gelandet und anders, als so manch anderer Reisende, sind wir erst bei unserer zweiten Station angekommen. Lombok in Indonesien. Doch so ganz fühlen wir uns hier noch nicht angekommen. Warum? In unserer Lombok-Reihe erfahrt ihr die Höhen und Tiefen der letzten Tage.

 

Moin! Am 04.08. ging es von Bangkok mit dem Flieger vier Stunden in die Hauptstadt von Indonesien- Jakarta. Finn und ich hatten im Flieger den Gang zwischen uns, mir machte das allerdings gar nichts aus, denn ich saß neben einer unfassbar netten Indonesierin, die mich mit guten Tipps und vielen mitgebrachten Leckereien den ganzen Flug über durchgefüttert hat.  So ein Glück. Spät abends kamen wir dann am Flughafen an, hoben Geld bei einem Automaten ab und bemerkten: krass! Wir sind Millionäre!!! Dafür gibt es aber eine einfache Erklärung: 1€ sind ungefähr 15000 Indonesische Rupia- so kommt die Millionen sehr schnell zusammen 😉

Kein Essen weit und breit

Leider gab es im Umkreis unseres Hotels, ganz anders als in Thailand gewohnt, keine Garküchen oder Supermärkte an jeder Ecke. So fragten wir also im Hotel, ob sie uns noch eine kleine Portion Reis mit Gemüse machen würden. Gesagt getan!

Ausgehungert schaufelte ich mir den Reis und den beigefügten Salat in den Mund. Plötzlich bekomme ich mit, wie Finn Schluckauf bekommt! KEIN GUTES ZEICHEN! Und da hatte ich auch schon den Salat (im wahrsten Sinne!) – da waren nämlich kleine Chillischoten versteckt und ich hatte schon eine im Mund zerkaut! Ich fing sofort an zu schwitzen und konnte nur noch hauchend nach Wasser mit Eis bitten! 😀 was ein schock und eine Ankunft 😀 (Ich kann so gaaaar nicht scharf essen)

Ankunft auf Lombok

Am nächsten Tag ging es dann direkt weiter mit dem Flieger nach Lombok und von da aus mit dem Bus nach Sengiggi. Ich liebe es, ganz melancholisch mit guter Musik auf den Ohren bei solch langen Fahrten aus dem Fenster zu sehen und mich wegzuträumen. Dabei wurde mir ganz schnell klar: Lombok sieht gar nicht so aus, wie ich es mir vorgestellt habe.

Angekommen bei „Café Alberto“ war es nicht mehr weit zu Fuß zu unserem Homestay und unseren zwei neuen Haushunden. Wir haben uns von Thailand aus für einen Monat hier im Gartenbungalow eingemietet.

Mit den ersten Eindrücken und einem kurzen Kennenlernen mit  den Hausbesitzern Tobi und Wira und unseren Bungalownachbarn Jean und Sina von „Wir sehen Meer“ (ihren Blog findet ihr hier) gingen wir erstmal schlafen. Reisetage sind doch wirklich anstrengend!!

Der Strand ist von unserem Haus ca. 5 Minuten zu Fuss entfernt, ist leider aber nicht so schön zum baden, so gingen oder fuhren wir fast täglich mit unserem ausgeliehenen Moped ein paar Buchten weiter- aber ganz egal, wie weit weg wir von allen Menschen waren, lagen oder saßen- irgendwann wurden wir entdeckt und ein Local setze sich zu uns. Es war immer gleich: „Where are you from?“ „Germany“ „Ah, Germany- a lot of Germans are here, at the moment… LANGSAM,LANGSAM -HALLO, WIE GEHTS?“

Es wurden also schnell alle deutschen Wörter präsentiert und früher oder später wurde man gefragt, ob man ein Tuch, Schmuck, Schalen oder Hüte kaufen möchten. „Neee, möchten wir nicht, brauchen wir nicht- ja, wir können trotzdem kurz deinen Schmuck angucken, ja, wirklich schöne Sachen, wollen aber trotzdem nicht kaufen. Nein, wirklich nicht. Auch nicht im Restaurant, während ich gerade esse. Nein, eine Tour möchte ich auch heute nicht bei Dir buchen.“

Ganz ehrlich? Es hat irgendwann wirklich genervt! Inzwischen fahren wir wirklich bis zu 20 Minuten mit dem Motorroller und liegen an echt abgelegenen Stränden, um dem zu entgehen.

Seetangs Beach Lombok

Nachdem wir auf Instagram irgendwann posteten, dass wir hier in Sengiggi sind, bekamen wir von einer bekannten Seele eine Nachricht, dass sie nicht weit von uns wohne und sich gern am nächsten Tag treffen wollen würde! So saßen wir also einen Tag später mit Marleen, einer Kielerin, die gerade knapp ein Jahr in Neuseeland verbracht hatte, zusammen und schnackten über alte Zeiten und geschehene Erlebnisse.

Da sie die Insel umrunden wollte, verabredeten wir uns für eine Woche später nochmal und gingen wieder unsere Wege, nachdem wir noch dieses schicke Foto gemacht haben. 

 

Die folgenden Tage starteten wir immer mit einem guten, europäischen Frühstück, bei dem wir Jean und Sina immer besser kennenlernen konnten. Gemeinsam gingen wir dann später auch gern mal zu Abend essen, Bier trinken oder auf einen Ausflug nach Kuta, um die Strände abseits des zu Fuß gehens kennenzulernen.

Begleitet hat uns dabei Atchi, der angestellte Fahrer von Tobi und Wira. Nicht nur, dass er uns schnell (sehr schnell) und sicher von Strand zu Strand brachte, nein, er erklärte auch, dass nicht er der „crazy driver“ ist, sondern die vielen Kutschen, die selbst noch nachts, ohne Licht, die schweren Ladungen und/oder Menschen transportieren müssen. Auch erzählte er von einem Freund, der sich an einer, für Männer sehr empfindliche Stelle, einen Pfeil tätowiert habe und damit die einhergehende Weisheit „Never try, never know!“ zum besten geben konnte. Kurzum: wir hatten viel Spaß! ?

 

Nachdem unsere zweNachbarn abgereist sind, fiel ich erstmal in ein kurzes Sommerloch. Ich hatte Schwierigkeiten morgens aufzustehen, Pläne zu schmieden, Entscheidungen zu treffen. Am liebsten wollte ich den ganzen Tag im Bett liegen und schlafen. Ich hatte seltsame Gedanken, war frustriert, dass Indonesien einfach nicht so war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich war schlichtweg von den Medien, den Reiseblogs und Berichten übers Ohr gehauen worden. Wo sind all die Reisterassen? Die vielen veganen und vegetarischen Restaurants? Wo kann ich frei am Strand Yoga machen und meditieren, wie es immer alle schreiben und in ihren Youtubevideos zeigen? Ich sagte Dinge, wie „ich glaube, ich muss zurück! Wir sind auf Weltreise und doch fühle ich mich nicht glücklich, angekommen und frei!“ Für Finn war das natürlich auch doof und das machte mich noch trauriger.

Femke Silhouette Lombok Sengiiggi

 

Als Marleen zurückkam, fuhren wir zu dritt an den Strand redeten über Gott und die Welt, spielten wie die verrückten in den Wellen, tranken abends ein bisschen was feines und redeten, redeten, redeten… Dazu muss man wissen, dass Marleen und ich uns schon sehr lange „kennen“aber nie mehr als „Hallo, Wie gehts?“ miteinander ausgetauscht haben- es hat sich irgendwie nie ergeben. Und dann fühlte ich mich so gut bei ihr aufgehoben und so toll beraten und verstanden. Da sie eine Nacht bei uns übernachtete, hatten wir keinen Zeitdruck. Sie munterte mich auf, bestärkte mich jedoch auch darin, dass diese Gefühle in Ordnung seien. Am nächsten morgen merkte ich erst richtig, wie erschlagen ich von den Gesprächen war, nicht negativ,- einfach voll im Kopf.

Marleen zu Besuch auf Lombok

 

Ich hatte verstanden: ich muss weg davon, mir Stress zu machen, mit anderen Reisenden zu vergleichen, mich vorher besser informieren, kleine Ausflüge planen und doch die Ruhephasen zulassen. Finn und ich hatten einfach nicht gewusst, dass Lombok soooo groß ist! Wir hatten immer die Größe von Koh Chang im Kopf, auf der wir innerhalb eines Tages überall locker hin und zurück fahren konnten.

Leider wurden wir nach dem Treffen erstmal für drei Tage außer Gefecht gesetzt. Wir wissen nicht, ob wir was schlechtes gegessen haben, jedenfalls hatten Finn und ich drei Tage starke Bauchschmerzen mit entsprechenden Nebenwirkungen und lagen daher erstmal voll platt im Bett. 

Der Wasserfall ohne Wasser

Einen Tag später stand ich auf und hatte den PlanWasserfall ohne Wasser Lombok einen Wasserfall in der Nähe zu besuchen. Uns ging es wieder soweit gut! Leider ging der Ausflug voll in die Hose, denn es war fast kein Wasser da. Alle, die bei Instagram live dabei waren, haben die Enttäuschung miterleben können, denn der Weg war anstrengend, wir verfuhren uns und ich wurde, aufgrund meiner kurzen Hose und meines Tops ständig anzüglich angesehen. Das war wirklich voll die Pleite und doch war ich glücklich, mich aufgerafft zu haben.

Um nicht wieder zurück in das Loch zu fallen, hatte Finn direkt die nächste Idee im Kopf und so fuhren wir direkt am nächsten Tag nach Gili Meno. Eine in Blogs beschriebene „Honeymoon-Insel“ auf der wenig los sein soll. Wir wussten, dass Jean und Sina zu dem Zeitpunkt auch da sein werden, also machten wir uns auf den Weg zum Fähranleger!

Wie es auf Gili Meno war und was wir danach erlebten, erfahrt ihr hier! 

 

   

%d Bloggern gefällt das: