Warum unsere Sicherheit verlassen? Warum auf Weltreise? Wieviel Geld brauchen wir?
Ballast loswerden.
Um unbefristet und frei reisen zu können, kündigen wir unseren Wohnort, unsere unbefristeten (!) Leitungsstellen und verkaufen alles Hab und Gut. Bis auf unser Bett, eine Kommode, den Kratzbaum und für jeden von uns ein Umzugskarton wollen wir uns von allem frei machen. Es ist der richtige Moment, Ballast loszuwerden!
Kennst Du das? Manchmal schaut man sich in seiner Wohnung um und denkt: „Boah, bist du zugemüllt!“ Natürlich, die 100 Tupperdosen werden auch gern mal genutzt und man ist froh zu jedem Aktivitätenwunsch die richtigen Utensilien und Materialien zu haben, ohne in einem Kreativschub gebremst zu werden. Aber wie oft hat man WIRKLICH das Bedürfnis all seine Bücher nochmal zu lesen? Wie oft hört man wirklich die CD’s? Warum hat man nicht nur 10, sondern mindestens 200 Stifte? Und die Wolldecken Socken, Kissen, Teller, Gläser, Vasen, Pöttchen, Bilderrahmen, Kabel und und und… alles in Massen. Alles zu viel und erdrückend.
Wir machen inzwischen gern Freunden eine Freude und sagen: „Wenn Du etwas hier siehst, was Du gern haben möchtest, sag Bescheid!“ Auf diese Weise sind wir schon sehr viele Bücher losgeworden. Natürlich, wir wollen mit unsere Haushalt auch unser Reisegeld aufbessern. Doch sind wir mal ehrlich, wir haben keine Lust in so vielen, verschiedenen Portalen ALLES abzufotografieren und reinzustellen! Manchesmal, wenn das Wetter es zulässt, machen wir eine Kiste mit Dingen fertig und stellen sie auf das Bermudadreieck vor unserer Tür. Es funktioniert super und auch hier kann man vielen Menschen eine Freude machen.
Wir möchten uns lösen und loslassen. Nicht von Wohnung zu Wohnung den Keller vollmüllen.
Eine Wunschvorstellung wäre es, ganz minimalistisch zu leben. Vielleicht lernen wir das auf der Reise. Mehr als den Rucksack können wir nicht tragen. Damit müssen wir auskommen. Brauche ich wirklich 8 verschiedene Halstücher? Reicht nicht vielleicht eins? Eine Jeans? Eine kurze Hose? Und statt der 50 Sockenpaare tun es vielleicht auch nur 10? Es wird ein Experiment! Wir merken schon die freie Luft durch unsere Lungen strömen, wenn wir nur daran denken, Ballast loszuwerden.
Entkommen.
Was ist bloß los? Wir finden es sehr, sehr schrecklich was momentan hier in Deutschland passiert. Wie kann es nur dazukommen, dass Fremdenhass wieder so aktuell wird? Wie kann man eine Menschengruppe für etwas verantwortlich machen, wofür sie nichts können? Wie kann man von einzelnen auf eine Gruppe schließen und so einen grundlegenden Hass entwickeln, dass man bereit ist, anderen Menschen das Leben zur Hölle zu machen? Ihnen keine Chance zu geben, sich bei uns auszuruhen?!
Natürlich, mögen wir naiv sein, dass wir denken, wenn wir die Augen schließen, ist alles gut. Das ist es nicht. Und das ist es auch in anderen Ländern nicht. Die Bevölkerung dieser Erde ist erkrankt vom Hass. Krieg, Zerstörung, Missbrauch von macht in jeglicher Form gegenüber anderen Menschen und -das muss hier einfach dazu geschrieben werden- armen, schwachen Tieren ist einfach furchtbar. Vielleicht können wir auf der Reise in kleinen Teilen verstehen. Vielleicht vermitteln. Vielleicht etwas ändern. Vielleicht unseren Weltschmerz pflastern, nähen oder weiter aufreißen lassen. Wir wissen es nicht. Es fühlt sich jedoch so an, als wenn wir weg MÜSSEN. In uns ist eine Unruhe, die Arbeitsmüdigkeit und den Alltag hinter uns zu lassen. Entkommen aus dem Alltag, der gerne von Vater Staat eigentlich weitergeführt werden sollte, bis wir 70 sind.
Wohin soll es gehen
Natürlich haben wir uns schon viele Gedanken gemacht. Wenn Du denkst, wir werden wirklich einmal um die Welt reisen, werden wir Dich vermutlich enttäuschen. Unser erstes Reiseziel wird wieder Thailand sein. Dort wollen wir erst einmal Urlaub machen, uns sammeln und das nächste Ziel abstecken. Eine Idee ist, nach Bali zu fliegen. Auch stehen Neuseeland, Kambodscha, Philippinen, eventuell Australien (der Mann war schon da und alle wissen- Australien ist das zweite Mallorca nur leider 1000 mal teurer. Wir sind uns hier also unsicher), Malaysia, Sri Lanka, Indien, Pakistan und und und… Wir wollen uns so wenig wie möglich binden und immer dahin reisen, wo uns der Wind hinweht.
Auf dem Auswandern ruht der Fluch ewiger Heimatlosigkeit. Carmen Sylva
Wie viel Geld brauchen Wir wohl zum Reisen? Wieviel Geld planen wir ein?
Wie viel Geld brauchen Wir wohl zum Reisen? Wieviel Geld planen wir ein? Im Grunde genommen ziemlich wenig Geld… Es gibt viele Möglichkeiten günstige Flüge zu bekommen, sei es über Miles and More Punkte, einfach Rabatte z.B. über Skyscanner und Kayak, immer schön die Preise vergleichen. Wohnung bzw. Unterkünfte bekommt man günstig über Wimdu, Airbnb oder Couchsurfing! Außerdem möchten wir Workaway probieren, also irgendwo arbeiten für Kost und Logis. Wenn Du wirklich reisen willst, dann findest du immer einen Weg deine Reise zu finanzieren. Wenn Du uns persönlich kennst oder Dich hier schon durchgeklickt hast, weißt Du vermutlich, dass wir im August 2016 geheiratet haben. Das gab uns natürlich ein gutes „Startkapital“.
Seit wir wissen, dass wir wirklich losziehen wollen, sparen wir viel unseres Gehaltes und auch das Weihnachtsgeld wurde zur Seite gelegt. Auch haben wir bereits einiges aus unserem Bestand auf Flohmärkten oder auf bekannten Kleinanzeigen Seiten verkauft (alte DVD’s, Kleidung, Laptop, Gitarren, Moped) Ich werde Dir hier mal eine Aufstellung über unsere Ersparnisse machen! Wie viel die Weltreise kosten wird, das wissen wir noch nicht. Das werden wir erst auf der Reise herausfinden und euch dann natürlich gerne mitteilen!
Ist- Zustand (05/17)
- 15.100 Euro Kontostand
- 4.000 Euro Autoverkauf
Damit rechnen wir noch
- 1.700 Euro Kaution
- 2.500 Euro Beiseitelegen vom Gehalt
Finn
Hallo ihr zwei,
ein interessanter Artikel – vor allem die Punkte mit der Veränderung der Menschen in Deutschland kann ich zu 100% nachvollziehen. Mir ergeht es gedanklich leider genau so, zumal ich auch noch einen türkischen Ursprung habe.
Jedenfalls wünsche ich Euch beiden eine gute und hoffentlich bereichernde Reise, die nicht nur Euch, sondern auch uns alle näher bringt und Verständnis erzeugt. Auch ich plane derzeit „meine Reise“, die sicherlich nicht ewig dauern wird, da ich hier Kinder habe. Aber einige Monate werden es immer wieder im Jahr sein. Vielleicht begegnen wir uns sogar irgendwann auf der Welt.
In diesem Sinne, lässt es Euch gut gehen und alles Gute