Auf Reise | Indonesien

Unser Monat auf Bali

15. Oktober 2017
Alltagsgewusel, Tempel, Bali, Ubud

Auf Instagram ist der Hashtag #OhBali bekannt. Jeder nutzt ihn und beschreibt darin seine Liebe zu Bali. Können wir uns da mit einreihen?

Oh Ja! Aber nicht Anstandslos!

 

Ubud, du heiße Liebe!

Wie ihr Hier (Ramanyana Tanz) lesen konntet, kamen wir gut und glücklich in Bali an, nachdem wir die Unterkunft wechselten. Unsere Unterkunft „Lokasari“ war in einer von der Hauptstraße abgehenden Straße, in der die Bodenplatten ganz viele Bilder, Sprüche und Handabdrücke beinhalten. Wir fanden Wegplatten, die waren von 1994. Es hat immer spaß gemacht, auf den Boden zu sehen und die vielen Liebeserklärungen, Namen, Herzen und Verzierungen zu sehen. Die ganze Straße strahlte in meinen Augen vor Liebe!

LokaSari Guesthouse, Ubud, Alltagsgewusel, Empfehlung, Hotel

Wir unternahmen alles zu Fuß in den 10 Tagen Ubud. Über Instagram fand ich heraus, dass die junge Familie von „Worldsafarifamily“ mit Holger, Sabrina und der kleinen Leni auch zum gleichen Zeitpunkt in Ubud waren und ich schrieb sie an, ob sie Lust hätten, sich kennenzulernen. Gesagt getan und wir verbrachten einen Tag in einem Restaurant mit dazugehörigem Pool- direkt neben der ersten Unterkunft, in der wir uns eigentlich eingemietet hatten und aber eine Scheinschwangerschaft vorgetäuscht haben, um da nicht schlafen zu müssen- Haha Da sind wir aber mit gesenktem Kopf vorbeigegangen- das könnt ihr glauben 😀

Wir schlossen die drei direkt in unsere Herzen und versprachen, uns bald wiederzusehen…

An unserem 5. Tag bekamen wir Besuch von Vanessa und Ole, zwei Freunde aus Kiel, die für 4 Monate auf Reisen gehen wollten. Indonesien war jedoch ihr Startpunkt und so mussten die zwei sich erstmal an die Asiatischen Verhältnisse gewöhnen, das war für uns etwas witzig zu beobachten. Gemeinsam besuchten wir nochmals die Reisterrassen und den wunderbar schönen „sweet Orange Warung“. Hier findet ihr unser ganz persönliches Fazit zu dem Restaurant- eine echte Empfehlung mit viel Charme!

Wir lebten so in den Tag hinein. Standen um 8 Uhr auf, gingen eine Runde im Pool schwimmen, aßen Frühstück und entschieden dann, wohin es gehen sollte. Wir trafen uns nochmal mit Sabrina, Holger und Leni, lebten schlimmen Durchfall durch, wanderten durch den wunderbaren Markt, besuchten einen Schmetterlingspark und einen wunderschönen Wasserfall! Es war richtig herrlich, doch irgendwann zog es uns weiter. Zu Viert.

Munduk- eine Reise an unsere Nerven

Wir reisten nach 10 Tagen ab und fuhren mit einem Taxi nach Munduk. Zunächst sah es sehr vielversprechend aus, wir mieteten für zwei Tage. Vanessa und ich brauchten erstmal ein Mittagspäusschen, während Finn und Ole den fußläufig entfernten Wasserfall besuchten.

Finn am Wasserfall Munduk

Leider mussten wir schnell feststellen, dass unser Vermieter nicht nur aufdringlich, sondern schlichtweg anstrengend war. Sobald wir aus der Tür guckten, kam er angerannt, schob uns eine Karte unter die Nase und fragte, wann wir wo hinfahren wollen, er könne uns fahren und gute Preise aushandeln. Das wir erstmal ankommen wollten, konnte er einfach nicht verstehen. Am nächsten Morgen kam dann ab 5 Uhr auch ein anstrengendes Ende der Nacht: Hunderte Hähne krähten, ein Motorrad fuhr auf und ab und irgendwann machte ein Nachbar lauthals Technomusik an. Gerädert und Müde kamen wir aus den Zimmern. Das Frühstück bestand aus einer gebackenen Banane pro Person. Wir machten uns fertig und wollten auf Futtersuche, bekamen auf dem Weg nochmal die Karte unter die Nase gehalten und warteten- jetzt passt auf: im Restaurant eine Stunde auf zwei Pancakes, die wir Brot schmeckten. Irgendwas lief hier also vollkommen falsch 😀 Wenn ich das jetzt so herunterschreibe, ist es ein bisschen witzig, aber wir waren an dem Tag echt genervt. Wir packten die Sachen zusammen und erklärten der Nervbacke, dass wir direkt wieder auschecken wollten. Er machte uns -natürlich- einen guten Preis und fuhr uns nach Lovina. Er erzählte, dass sein Chef (scheinbar war unser Host wirklich ein Taxifahrer) eine Unterkunft direkt am Strand hätte und wir uns das ja mal angucken könnten. Wenn wir es doof fänden, könnten wir noch weiterfahren. Alles klar! Gesagt getan!

Die Hotelmafia

Die Unterkunft, die uns gezeigt wurde, entsprach nun aber leider gar nicht unseren Vorstellungen. Wir wollten eine eigene Küche, eine Unterkunft, in der wir zu viert richtig wohnen und nicht nur schlafen könnten. Kein Problem, er könnte uns da noch eine andere zeigen- direkt nebenan. Komisch, sein Chef und seine Mitarbeiter kamen alle mit. Ne, war auch nichts für uns, also sagten wir, wir würden gern zu einer Unterkunft, die wir im Internet gesehen hatten. Kein Problem. Auf dem Weg dahin wollte er uns nochmal eine zeigen, wir verneinten aber und sagten, wir würden gerne einfach zu der, die wir genannt hatten. Er fuhr seltsam langsam, obwohl das Schild schon zu sehen war. Und wer empfing uns an dem Hotel? Richtig, sein Chef und seine Kollegen. Sie hatten bereits mit dem Personal dort gesprochen und es wäre kein Zimmer mehr frei. Wir überzeugten uns selber, leider war nichts zu machen. Nachdem unser alter Host uns dann direkt das nächste zeigen wollten, verneinten wir, nahmen unsere Sachen und setzten uns in der Unterkunft, die kein Zimmer hatten, ins Café und mussten aus der Situation erstmal flüchten. Irgendwas lief hier vollkommen falsch. Das war ein abgekatertes Spiel und wir sind scheinbar gerade „Opfer“ einer Hotelmafia geworden. Oh man!

Wir bestellten uns zunächst einmal alle ein kaltes Getränk und ich einen „Mango Salat“. Haha- der kam leider angereicht mit Fleisch und einer ziemlich scharfen Soße. Das hatte ich nun gar nicht erwartet und ich wurde langsam echt traurig! Ich wollte zurück nach Ubud- Manno!

Wir wählten uns ins WLAN ein und suchten vom Café aus eine Unterkunft. Finn und Ole gingen irgendwann los, sahen sich eine am Strand an, kamen aber mit keiner überzeugten Miene zurück. Während wir also dort saßen und weitersuchten, wurden wir tatsächlich mehrmals von dem Besitzer fotografiert- was war hier los? Ich wäre gern aufgestanden und hätte ihn gefragt, aber ich erwischte ihn nie direkt dabei.

Dann fanden wir sie! Eine Villa! Nicht weit und unfassbar günstig! Wir buchten nichts, sondern packten nach 3 Stunden Aufenthalt die Rucksäcke auf den Rücken und gingen raus, um uns ein Taxi zu suchen. Du wirst es nicht glauben- direkt vor der Tür saß einer der Mitarbeiter des Chefs, unseres alten Vermieters und bot uns direkt wieder eine Unterkunft an. Man! Obwohl wir sagten, dass wir bereits etwas hätten, ließ er nicht locker, bis ich etwas lauter wurde und sagte, dass wir wirklich keine mehr gebrauchen können! Leider sollte der doofe Tag noch nicht enden.

Angekommen in der Villa, waren natürlich alle überrascht, dass Gäste kamen, obwohl nichts angemeldet war. Wir fragten nach dem „Walk in“ Preis. Meist, so zeigt die Erfahrung, sind die Unterkünfte günstiger, wenn man einfach vorbeikommt, da die Vermieter dann keine Provision an irgendwelche Internetportale zahlen müssen. Hier ging das aber nicht. Wir mussten vor den Augen der Schwester der Besitzerin (die als Security Kraft eingestellt war) buchen. Da Ole noch nicht bei Air BnB angemeldet war, warb Vanessa ihn und wir nutzen den 35 € Gutschein on Top (wenn schon kein Walk In Preis, dann doch zumindest das hier, dachten wir) Bis Ole dann aber wirklich registriert war und alles bewilligt war, dauerte es Stuuuuunden. Die Villa war leider auch noch gar nicht sauber gemacht. Hahaha, oh man, das war wirklich „Worst Day of…!“ Als dann die Besitzerin bei ihrer Schwester anrief, dass die Buchung einging, zogen wir in die Zimmer ein und machten bereits eine Runde den Pool unsicher. Später kam dann aber doch noch ein besorgter Anruf, unsere Zahlung wäre nicht eingegangen und wir sollten es jetzt bitte Bar zahlen… Wir checkten die Sache und sahen aber, dass das Geld bereits bei uns abging. Ein paar Telefonate und wieder einige stressige Momente später klärte sich aber alles und wir konnten uns so richtig entspannen! War auch Zeit, dass dieser Tag ein Ende nahm!

Das Paradies – eine Villa in Lovina

Villa Lovina, Empfehlung, Alltagsgewusel

Was soll ich über die darauffolgenden Tage sagen? Ich glaube, ich habe noch nie so viele Stunden am Stück im Pool verbracht. Das Wetter war fabelhaft, das Glück groß und wir konnten so richtig einen auf „Rich Kid“ machen. Ohne das Gelände zu verlassen! Finn und Ole gingen einen Tag im Dorf groß einkaufen und brachten viele Leckereien mit. Wir kochten, pflückten morgens frische Papaya und Maracujas von den Büschen. Schlemmten und schwammen uns von Tag zu Tag. Währenddessen bekam unsere Freundin Marleen, über die wir in den vorangegangenen Berichten über Lombok schon erwähnten, in Thailand Besuch von ihrem Freund. Im Gepäck: unsere Kreditkarten aus Deutschland! Sabrina von Worldsafarifamily verfolgte ja unser Drama und bat an, dass die Karten mit der Post doch nach Ubud zu ihrem (fast) festen Wohnsitz geschickt werden könnten. Was eine tolle Idee- wir waren schon lange am überlegen, ob Finn nun einen kurz Trip nach Thailand machen sollte, um die Karten abzuholen. Bereits nach drei Tagen kamen die Karten wohlbehalten in Ubud an- leider ohne das mitgebrachte Lakritze, welches meine Schwester noch fix dazupackte, als sie die Karten zu Marlenes Freund brachte. Thailand könnte das Lakritze zwar mitsenden, Indonesien wäre jedoch etwas strenger und würde es nicht annehmen- an dieser Stelle zündet bitte eine Kerze an! Wir haben getrauert! Wir vermissen Lakritz so sehr!

Gerne hätte wir unsere Zeit in der Villa verlängert, leider standen die nächsten Mieter bereits in den Startlöchern und so mussten wir irgendwann diese ganze Villa, diese tollen drei Schlafzimmer, die drei Badezimmer, das große Wohn- Ess- Küchenzimmer, den Balkon, die Dachterrasse und den riesen Garten verlassen…

Medewi

Es ging für uns weiter nach Medewi. Hier suchte Ole uns ein Surfhotel ( The Galuh) aus. Was können wir hierüber erzählen? Ole war surfen, wir aßen ungefähr jeden Tag zweimal Nasi Goreng und arbeiteten an einem neuen Logo. Vanessa kennt sich mit Design auf Homepages nämlich gut aus. Wie nennt sich ihr Beruf noch? Art Director? Äh- weiß nicht mehr. Jedenfalls hat sie uns ihre Hilfe angeboten, die wir mit Kusshand angenommen haben. Wir waren selber sehr unzufrieden mit dem Seitenaufbau.

Medewi, Surfen, Alltagsgewusel

Canggu- Style- O- Mat

Nach diesem Aufenthalt konnten wir uns, wollten wir uns (immer noch) nicht trennen und so fuhren wir nach 4 Tagen weiter gemeinsam nach Canggu. Die Meinung zu Canggu ist in den sozialen Netzwerken wirklich stark gespalten. Die einen liebes es, die anderen hassen es! Wir buchten eine Unterkunft (Tirtha Canggu Suites), die fußläufig zum Strand war, einen eigenen Pool besaß und recht günstig war (Wir empfehlen sie jedoch gar nicht!) Bereits bei unserem ersten Besuch in einem Café wurde uns bewusst, hier heißt es Sehen und gesehen werden. Wir fühlten uns direkt ganz schmierig und so gar nicht frisch herausgeputzt. Ein richtiger Szene Ort! Ich weiß, wie albern sich das liest, aber ich habe mich direkt etwas unwohl gefühlt, fand meinen „Kleiderschrank“ etwas zu unstylisch und hatte das Gefühl, ich müsse mir mal etwas neues zulegen (Was ich nicht tat- da ich nichts fand).Mit getuschten Wimpern ging es nun also immer vor die Tür und in mega gute Restaurants und Cafés. Man, was haben wir gut gegessen. Hier, bei den Restaurantempfehlungen, haben wir Euch unsere liebsten aufgeführt.

9Clouds, Canggu, Alltagsgewusel, Weltreise, Bali,

Während unseres Aufenthaltes kam die Warnung, dass der Agung Vulkan in den nächsten Tagen scheinbar ausbrechen würde. Wir machten uns zunächst nur gering Sorgen, die lokalen Nachrichten berichteten erstmal nicht wirklich viel. Als es sich in Deutschland aber immer mehr zuspitzte, bekamen wir auch ein kleines bisschen Bammel. In einem Artikel für den Weltenbummlerblog der Kieler Nachrichten, den ihr hier findet, berichteten wir von den örtlichen Begebenheiten und unseren Gefühlen damit.

Wir bekamen viele Nachrichten von besorgten Eltern, Menschen, die bald in den Urlab nach Bali wollten. Alle mit der Frage „Ist es sicher? Was wird passieren? Können wir fliegen? Was soll mein Kind machen?“ Und wir: „Ähhh… keine Ahnung :-D“ Da waren wir manchmal sehr überfordert aber wir gaben unser bestes die Menschen zu beruhigen und gaben besten Gewissens Antworten. Bis heute ist er übrigens (noch) nicht ausgebrochen und mir tun die Leute leid, die ihren Jahresurlaub abgeblasen haben.. aber Sicherheit ist natürlich wichtiger, als ein braungebrannter Body, ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte.

Zurück in Ubud

Da wir unsere Kreditkarten in Ubud abholen mussten, trennten sich ab da unsere Wege. Vanessa und Ole blieben noch einige Tage in Canggu, während Finn und ich den Weg zurück nach Ubud aufnahmen. Ohne eine Unterkunft in der Hand fuhren wir erstmal direkt zu Sabrina und Holger. Wir konnten es nicht glauben- unsere Kreditkarten waren daaaaaa! Yeah!!! Eine junge Familie (Claudia, Raffael und ihr Kind, was ebenfalls Leni heißt) waren zu dem Zeitpunkt auch gerade bei ihnen zu Hause und so lernten wir direkt noch mehr tolle Menschen kennen 🙂 Die kleine Leni war hellauf begeistert von Finn und wollte gar nicht mehr von seiner Seite weichen- süß!

Worldsafari, Alltagsgewusel, Treffen

Leider hatte unsere „alte“ Unterkunft (Loka Sari Guesthouse) aus Ubud kein Zimmer mehr frei, weshalb wir eine Nacht in einer anderen Unterkunft übernachten mussten. Doch am nächsten Tag konnten wir wieder in unsere schöne Straße ziehen und den Pool nutzen! Yes!

Wir genossen unsere Tage Ubud nochmal voll und ganz! Unser neues Logo war inzwischen fertig und Finn setze sich daran, alle Empfehlungen online zu bringen und die letzten Feinheiten abzustimmen. Wir verbrachten sehr viel Zeit mit den beiden Familien, die große Leni und ich lackierten Nägel, abends fuhren wir zu einem Nachtmarkt, gingen immer gut essen, sahen uns den traditionellen Barongtanz an. Auch, wenn wir bereits einen Tanz angesehen haben, waren wir hier wieder voll und ganz mitgerissen. Ganz anders als das letzte Mal am Abend, saßen wir dieses Mal mitten am Tag in einem Tempel und schauten zu.

Für uns war dann irgendwann Ende von Indonesien. Unser zwei monatiges Visum endete und wir mussten uns verabschieden.

Verabschieden von dem wunderbar schönen Ubud und unseren neuen Freunden von Worldsafarifamily. Wir versprachen uns, uns irgendwann irgendwo wiederzusehen! Ach, was haben wir uns lieb gewonnen!

Für uns sollte es nun nach Malaysia gehen. Genauer: Kuala Lumpur- die Stadt mit dem wunderbar schönen Namen. Wie es hier war und was wir erlebten? Davon ein anderes Mal mehr. Der Text sprengt schon voll den Rahmen!

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