Auf Reise | Indonesien

Ramayana Tanz- ein Ausflug in die Balinesische Tradition

14. September 2017
Ubud traditioneller Tanz, Alltagsgewusel, Weltreise

Ramayana Tanz – ein Ausflug in die Balinesische Tradition

Heute, endlich, fühle ich mich wieder als Schreiberling und tippe endlich, was ich schon ganz lange loswerden möchte. Eigentlich wollte ich Dir direkt danach vom Ramayana Tanz erzählen- aber Du weißt ja sicher, wie das ist..

Wir sind nun seit 9 Tage auf Bali in Ubud. Die Überfahrt mit der Fähre war kein Problem- das Ankommen in der vorgebuchten Unterkunft leider jedoch schon… Auf den Fotos sah alles toll aus, aber leider waren die Zimmer alle mega feucht. Wir lagen kurz auf dem Bett und hatten direkt das Gefühl, dass alles klamm war. Wir haben uns ein paar der anderen Zimmer angesehen, leider ohne Besserung.

Wir ließen zunächst unser Gepäck vor Ort und gingen etwas Essen.

Im Restaurant wurde uns ganz fix klar: Wir müssen uns was anderes suchen. Wir machten uns also auf den Weg und fragten einfach in den ausgeschilderten Homestays Ubud’s. Nach einiger Zeit war schnell ne schicke Unterkunft gefunden und wir gingen zurück zu unserem eigentlich gebuchten. Dort tischte ich den Mitarbeitern einfach auf, ich wäre Schwanger und könnte mit dem Klima in den Räumen nicht umgehen. War also dann gar kein Problem, wir stornierten die Buchung und schnallten uns den Rucksack wieder auf.

Einen Tag später schlenderten wir vormittags durch die Straßen, nachdem wir einen kleinen Ausflug in die Reisterrassen gemacht hatten und ließen uns ordentlich treiben.

Mir wurden zwei Sarons auf dem wundevoll wuseligen Markt aufgequatscht und wir kauften uns Packwürfel im Outdoorladen, um den Backpack endlich besser zu organisieren… Mich zog es bei unserem zweiten Ausflug immer in Richtung der verschiedenen Tempel- was ganz ungewöhnlich war, da ich die letzten Wochen nie zu den Gebetsstätten gehen wollte. Dort fühlte ich mich als „Ungläubige“ irgendwie fehl am Platz. Vorallem mit Kamera!

Wir beschlossen uns abends eine von den berühmten balinesischen Tänzen für 80.000 Rupiah (=ca. 6 Euro) anzusehen. So richtig deutsch kamen wir fast eineinhalb Stunden vorher an, um ja ein Ticket und einen guten Sitzplatz zu bekommen. Haha! Natürlich waren wir die ersten und wurden ganz verrückt angesehen! Finn lief nochmal los, besorgte einen kleinen Snack und dann saßen wir bereit. Bereit für die Tradition!

Kurz vorher kamen (unabhängig voneinander) Französinnen und zwei Spanier, die ihre Plätze vorher schon mit Hilfe eines Tuches reserviert hatten und man glaubt es kaum: beide Freundeskreise saßen im Tempel, erste Reihe und tranken Bintang Bier. Das fand ich wirklich mega respektlos…

Dann ging es um halb acht los und das „Gamelan Orchestra“ kam auf die Bühne und spielte auf ihren Instrumenten eine Einleitung. Die Instrumente bestanden aus verschiedenen kleinen Becken, Schellen und Schalen und wurden meist mit Schlegeln oder einem Hammer gespielt. Die Mitte der Bühne wurde gut ausgeleuchtet und mit Blumen geschmückt. Nach der Einleitung betraten die Tänzerinnen und Tänzer die Bühne und ich konnte meinen Blick kaum abwenden… Die reich verzierten Kostüme, die geschminkten Gesichter, die Körperspannung und der Ausdruck in den Gesichtern war einfach fesselnd. Finn saß ganz am Rand und konnte viele schöne Fotos schießen, die ich Dir unten in einer Slideshow zeige.

Dieser Tanz zeigt eine Geschichte (soweit ich es verstanden habe- berichtet mich bitte, wenn ich hier falsches erzähle) von einer der größten Hindu- Epos Ramayana . Es geht um die Reise von Rama , Sita und Lakshmana in einem Dschungel, wo sie Maricha, einen Dämon aus dem Lanka Königreich antreffen, der die Prinzessin Sita verschleppen will um von dessen König Ravana geheiratet zu werden. Die Geschichte war wirklich sehr komplex und mit vielen verschiedenen Charakteren ausgeschmückt, die die Prinzessin schützen oder aber fangen wollten. Wir saßen ca. 1 1/2 Stunden dort und ich muss gestehen: zum Ende klingelten meine Ohren von der musikalischen Beschallung- trotzdem würde ich es immer wieder machen!

Der Lotuspalast führt jeden Wochentag eine andere Geschichte auf- Du kannst also auch andere Aufführungen betrachten. Unsere jetzige Unterkunft liegt direkt in der Nebenstraße und manchmal, wenn alles ruhig ist, kann ich abends der Musik lauschen oder beim Vorbeigehen ein Blick erhaschen und ich bin immer irgendwie fasziniert.

Wenn Du also mal auf Bali bist, ist das absolut empfehlenswert!

 

 

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