Ihr Lieben!
Wir leben noch und schreiben auch wieder. Die letzten Monate waren turbolent.
Wie ihr vielleicht wisst, hatten wir im Februar einen Autounfall, der uns ganz schön aus der Bahn geworfen hat. Aber man steht ja auf, schüddelt den Dreck ab und geht weiter.
Wie war das denn nu nochmal?
Kurz nachdem Marco und Janina von EineAuszeit uns verließen, um in Neuseeland weiterzureisen, hatten wir in Perth im Februar einen Auffahrunfall und haben die Schuld dafür tragen müssen. Darüber habe ich mich nun schon häufig ausgekotzt. Wir kamen nicht dagegen an und so haben wir einiges an Reisegeld verloren, da wir unser neu repariertes Auto nicht mehr verkaufen konnten, sondern für einen Apfel und ein Ei weggeben mussten. Dazu kamen noch die Abschleppkosten und die Beteiligung an unserer Versicherung. Kurz gesagt- durch den Unfall sind uns einfach mal eben von den einen auf den anderen Tag 6.000 Euro flöten gegangen.
Natürlich haben wir uns geärgert, aber was hätten wir tun sollen?
Das Schicksal wollte, dass wir dieses Einschnitt erleben und damit haben wir uns abgefunden. Gesundheitlich haben wir zum Glück keinen Schaden genommen und dafür waren wir tausendfach dankbar! <3 Meine erste Nacht im Krankenhaus habe ich trotzdem über mich ergehen lassen müssen- was (k)ein Spaß… 😀
Im Februar mussten wir Australien trotzdem verlassen…
Als wir unsere Australienflüge im Oktober buchten, entschieden wir uns bei mir gegen das Work and Travel Visum, da Finn es schon vor einigen Jahren hatte und ich alleine nicht arbeiten wollte. So wählten wir das kostenlose Touristenvisa. Es ist jeweils nur 3 Monate gültig. Dann muss man Australien verlassen und darf erst nach 72 Stunden wieder einreisen. Dies kann man jedoch ein Jahr lang machen. Pendeln also.
Mit den letzten 1000 Euro Geld auf dem Konto haben wir also in unserem Sitterhaus hin und her überlegt. Sollten wir mit Handgepäck kurz nach Bali reisen, wiederkommen und mit einem neuen Auto unseren Roadtrip trotzdem die Südküste Australiens bereisen? Alles restliche verkaufen und direkt nach Asien reisen, um uns noch einige schöne Monate im Paradies zu machen? Alles einpacken und zurück nach Deutschland reisen? Aufgeben?
Nicht aufgeben!
Mit dem restlichen Geld kauften wir nochmals einen Holden Jackaroo in Grün und bauten unseren kompletten Ausbau aus dem alten, kaputten Auto ins Neue und verließen dann das Land mit Handgepäck, während all unser Hab und Gut bei unserer Housesitterin in Cannington stehen blieb.
Wir reisten für 10 Tage zurück nach Ubud und mieteten uns wieder ins Lokasari ein. Hier war es wieder wie nach Hause kommen. Die Host’s umarmten uns und hießen uns sehr willkommen.
Hier wurde ich leider plötzlich ziemlich krank, bekam Fieber und war kaum ansprechbar. Ich denke, es war eine Nachwirkung von dem Unfall, um einfach mal ganz zur Ruhe zu kommen. Aber wir hatten angst, vom Denguefieber überrollt worden zu sein. Der Dorfarzt kam, verschrieb mir einige Medikamente und ich schlief und schlief und schlief.
Nach drei Tagen ging es mir wieder gut und der Urlaub auf Bali neigte sich dem Ende…
Mit nur 400 Euro im Gepäck ging es zurück nach Australien zu unserem Auto, aber an der Grenze gab es dann ein Problem.
Wir mussten zur Immigration und genau erklären, washalb wir ausgereist waren, was wir die letzten drei Monate gemacht hatten, was Haussitten bedeutet, ob wir Geld verdient hätten und und und.. Auf die Frage, ob wir ein Rückreiseticket aus Australien hätten, war ich ehrlich und sagte, dass wir noch nicht wüssten, ob wir von Melbourne oder Sydney zurück nach Bali oder aber nach Deutschland fliegen würden. Kein Problem.
Dann kam die Frage, vor der ich am meisten Angst hatte „Mit wie viel Geld reisen Sie hier ins Land?“
Ich machte große Augen und wusste nichts zu antworten, guckte Finn nur hilfesuchend an und er pokerte hoch und sagte… „Hmmm… roundabout 7.000 Dollar?“
(Man muss genug Geld haben, um sich jederzeit ein Heimreiseticket leisten zu können- was wir mit 400 Euro definitiv nicht konnten 😛 )
Wir mussten an die Seite und warten…
Du glaubst nicht, wie krass meine Pumpe ging. Ich dachte „jetzt ist’s aus“ wir kommen nicht mehr ins Land, können unser neues Auto nicht mehr verkaufen und all unsere wichtigen Sachen, die wir nicht in Ubud mithatten, sind verloren…
Kurz darauf folgte „Allright, no problem!“ Und wir durften über die Grenze und aus dem Flughafen gehen.
Erschöpft kamen wir in Cannington bei unserem alten Housesit an. Erschrocken, wie verwüstet wir das Auto zurückgelassen hatten, fuhren wir flott einkaufen und auf unseren ersten Campingplatz. Alle Sachen nach vorne geworfen und erstmal schlaaafen..
Wie unsere Fahrt durch Australien weiterging, erfahrt ihr im nächsten Artikel (Hoffentlich am kommenden Sonntag)
